Volle Linse Handwerk

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Authentische Werbefotografie: Mit diesem Versprechen haben Carina Tank und Lilli Glade den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Ihr Ansatz: Handwerk fürs Handwerk. Ihr Firmenname: Ey Meister!

„Wir sind speziell aufs Handwerk ausgerichtet. Dem Fotografieren geht ein intensives Kennenlernen mit den Kunden voraus. Daraus entstehen später Bildserien mit Reportage-Charakter“, erklärt Carina Tank. Sie überlegt sich die Konzepte und bezeichnet sich in der Bildbearbeitung als „Pixelschieberin“. Lilli Glade führt indes als „Kamerapilotin“ den fotografischen Part aus.

Nach gut zehn Jahren als Kolleginnen im Angestelltenverhältnis hat im Januar 2020 die neue Zeitrechnung begonnen. Arbeitsorte sind Baustellen, Werkstätten, Backstuben. Kunden sind Menschen mit Leidenschaft für das, was sie tun. „Das fühlt sich gut an“, sagt Lilli Glade.

Ergebnis mit Wirkung

Die ersten Aufträge kamen von den Zupfinstrumentenmachern Hartmut Stührenberg, Daniel Stark und Alexander Voß-Schütte. Alle drei Gitarrenexperten haben die Fotos im Internet und den sozialen Netzwerken im Einsatz. Voß-Schütte berichtet von einer Rückmeldung einer Kundin: „Sie sagte: ‚Ich sehe dieses Foto von dir und habe das Gefühl, dich jetzt besser zu kennen.‘ Das fand ich höchst interessant, dass sie die Wirkung eines Fotos so beschrieb.“

Carina Tank und Lilli Glade freuen sich über solch ein Feedback. „Es zeigt, dass wir den Antrieb des Betriebes herausgefunden und das Ambiente eingefangen haben. Wir möchten die Menschen in den Vordergrund stellen und den Firmen helfen, ihre Kundenbindung über das Internet und Social Media zu erhöhen oder neue Mitarbeiter zu gewinnen.“ Für beide gehört auch eine gute Kommunikation mit Grafikdesignern, Agenturen und Homepage-Dienstleistern dazu.

Mit „Ey Meister!“ haben die Fotografinnen bewusst einen Namen gewählt, der laut und direkt anspricht. Vor die Linse kommen ausschließlich Könner ihres Faches. „Wir haben unsere Nische gefunden und können frei von Oldenburg und Weimar aus arbeiten. Das Ideen-Pingpong funktioniert“, strahlt Lilli Glade. Für die eigene Präsentation haben sich die beiden Frauen für eine reduzierte Farbwelt entschieden. Erste Erfolge geben ihnen Recht: „Darüber sind beispielsweise auf Instagram schon Kontakte zustande gekommen“, sagt Carina Tank. „Natürlich haben wir so interessante Menschen und tolle Kunden kennengelernt, darüber hinaus durften wir auch schon die Shootings umsetzen und haben Aufträge via Social Media und über Weiterempfehlungen generiert.“

Im Oldenburger Gitarrenatelier an der Lindenstraße sind die Jungunternehmerinnen immer gerne gesehen. „Ihr dürft auch kommen, wenn ihr keine Fotos macht“, spricht Hartmut Stührenberg für sich und die Kollegen.  

Homepage "Ey Meister!"

Beim Shooting: Lilli Glade (li.) und Carina Tank mit Zupfinstrumentenmacher Daniel Stark
© Torsten Heidemann / Handwerkskammer Oldenburg

Das sympathische Team, von links Hartmut, Alexander, Daniel und Justus, zählte zu den ersten Kunden von "Ey Meister!"
© Ey Meister

Konzentrierte Arbeit: Hartmut Stührenberg
© Ey Meister

Eingespieltes Team: Lilli Glade (li.) und Carina Tank
© Torsten Heidemann / Handwerkskammer

Dipl.-Kauffrau Susann Ruppert Geschäftsbereichsleiterin Wirtschaftsförderung Telefon 0441 232-235 Telefax 0441 232-55235 ruppert@hwk-oldenburg.de

„Wir gucken um die Ecke“

Janine Marquardt hat als Gründerin im Gebäudereinigerhandwerk den Nerv der Kunden getroffen. „Gönn‘ dir etwas freie Zeit. Wir machen den Haushalt“, lautet ihr Motto.

Sauberer Einstieg in die Selbstständigkeit: Die Huderin Janine Marquardt hat vor nicht einmal drei Jahren den „Haushaltsservice freiezeit“ gegründet und beschäftigt mittlerweile zehn Mitarbeiterinnen. Obwohl ihr Unternehmen bereits eine rasante Entwicklung genommen hat, sagt die 35-Jährige: „Die Ideen werden nicht weniger.“ Momentan prüft sie, ein Zertifikat zu erwerben und einen kleinen Fuhrpark zu installieren.

Zum Grundgedanken der Betriebsgründung sagt Janine Marquardt: „Wir möchten unsere Kunden rundum glücklich machen. Ich habe selber gemerkt, wie kostbar freie Zeit sein kann. Obwohl sich unser Slogan an Privatkunden wendet, haben wir auch 30 Prozent gewerbliche Auftraggeber.“ Die gelernte Bürokauffrau arbeitete mehrere Jahre im Personalbereich, bevor sie ihren Traum von der Selbstständigkeit umsetzte. Dabei half die betriebswirtschaftliche Beratung der Handwerkskammer.

© Handwerkskammer Oldenburg

Nur das Nötigste zu erledigen, dafür ist Janine Marquardt nicht zu haben. „Zusätzlich zur Grundreinigung gucken wir auch um die Ecke und bieten weitere Leistungen an“, sagt die zweifache Mutter. Wer das aus dem Team umsetzt, profitiert von einem Bonusprogramm, das sie aufgelegt hat. Eigeninitiative steht bei ihr hoch im Kurs. Sie selbst arbeitet mittlerweile fast ausschließlich vom Schreibtisch aus und justiert dabei viel an den Rahmenbedingungen für die Angestellten. „Zum Einstieg gibt es eine Willkommensmappe mit Leitfäden und Informationen. Außerdem finden regelmäßige Meetings und Feedbackgespräche statt.“ Das gute Betriebsklima und die Qualität der Arbeit sprechen sich herum: Sowohl der Kundenradius als auch die Mitarbeiterzahl kennen zurzeit nur eine Tendenz: steigend. 

Mehr Infos: www.freiezeit.net