Erfahrungsberichte
Oliver hat im Januar seine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik erfolgreich abgeschlossen. Derzeit absolviert er ein über das EU-Programm Erasmus+ gefördertes Praktikum auf der Insel La Réunion, ein französisches Übersee-Département im Indischen Ozean. Lest hier über seine Eindrücke nach den ersten vier Wochen:
Meine Ankunft
Das erste, was ich festgestellt habe, als ich aus dem Flieger gestiegen bin: Es war warm und sonnig, obwohl es erst 8 Uhr morgens war. Mein Chef und sein Vater haben mich abgeholt und sind dann mit mir Richtung Saint-Pierre in den Süden der Insel gefahren. Unterwegs haben mir die beiden schon viele Sachen von der Insel gezeigt und erklärt. La Réunion ist sehr gebirgig und grün mit vielen Bäumen, Palmen und etlichen verschiedenen Pflanzen, die wir zu Hause nicht haben (z.B. Papaya, Grenadine, Bananen, Mango, Kakao, Pfeffer, Vanille und Kokosnüsse). Es gibt auf der Insel eine eigene Salz- und Zuckerproduktion. Bei der Produktion des Zuckers wird zudem auch noch viel Energie gewonnen, die weitergenutzt wird.
Blick ins Gebirge
© Oliver Prinz
Am selben Tag war ich dann auch schon auf dem Geburtstag eines Onkels meines Chefs eingeladen. Dort habe ich zum ersten Mal kreolisch gegessen … sehr lecker!!! Es gibt immer Reis, dazu dann eine Art Bohnen-Sauce und als Hauptbeilage kann man zwischen sämtlichen Fleisch- und Fischsorten entscheiden. Das alles mit Piment (scharf!!!) vermischen. Alle auf dem Geburtstag waren gut drauf und sehr nett. Allerdings konnte ich fast nichts verstehen, wenn Kreolisch gesprochen wurde. Die meisten können aber auch „normales“ Französisch sprechen.
Auf der gesamten Insel herrscht eine sehr fröhliche Atmosphäre und jeder ist stolz auf diese Insel. Ich brauche gar nicht groß nachzufragen, weil die Einheimischen von sich aus vieles zeigen wollen. So habe ich schon viele Früchte aus eigenen Gärten geschenkt bekommen, z.B. Bananen, Papaya oder Kokosnüsse.
Meine Unterkunft
Die Unterkunft ist sehr gut. Ich wohne in einem kleinen Bungalow auf einem Berghang mit Blick auf das Meer. Es ist zwar ein wenig klein und eng, aber fast alles neu und ich bin der erste Mieter. Zum Strand sind es maximal 10 Minuten zu Fuß und abends habe ich vollen Blick auf den Sonnenuntergang. Meine Vermieterin wohnt auch auf dem Grundstück. Sie ist sehr nett und wir haben auch schon einen Ausflug zusammen gemacht.
Meine Arbeit
Mein Praktikumsbetrieb ist in mehreren Bereichen aktiv: ganz normale Hauselektrik, Videoüberwachung und Alarmsysteme sowie die Installation und Programmierung von Motoren an Einfahrtstoren. Meine täglichen Arbeiten waren bisher vornehmlich im Bereich Hauselektrik: Löcher für Dosen bohren, Dosen setzen, Steckdosen, Schalter und andere Betriebsmittel anklemmen, Schläuche verlegen und Leitungen ziehen, Durchbrüche für Leitungen schaffen mittels großen Bohrern.
Es gab aber auch andere Baustellen wie z.B. eine Autowerkstatt, Metzgerei oder ein Hotel, wo Sachen nachträglich installiert werden mussten, wie Klingel, Licht oder Schalter. Dafür mussten Leitungswege installiert werden, welche dann aber meist mit einem Installationskanal oder Installationsrohr ausgebaut wurden. Ich durfte meinen Chef auch zu Kundengesprächen begleiten, wo dann Projekte abgeschlossen wurden. Und ich konnte bei Strommessungen und Flächenmessungen helfen.
Bei der Arbeit
© Oliver Prinz
Die Qualität der Arbeit ist auf La Réunion erstaunlich gut. Alle sind geschult und haben eine Ausbildung. Im Vergleich zu Malta, wo ich während meiner Ausbildung bereits ein Praktikum machen durfte, wissen die Arbeiter hier, was sie tun und arbeiten sauber und präzise.
Anfangs war es für mich ein bisschen schwierig, in die Arbeit reinzukommen, weil mir die Vokabeln für Werkzeuge und Utensilien fehlten, aber das wurde von Tag zu Tag besser und jetzt hat sich alles eingespielt. Ich werde morgens in der Regel um 7 Uhr zu Hause abgeholt. Punkt 12 Uhr wird Mittagessen geholt und für fast eine Stunde Pause gemacht. Gegen 17.30 Uhr bin ich dann meist wieder zu Hause. Viel unternehmen kann ich dann leider nicht mehr, weil es hier schon immer um 18.30 Uhr dunkel wird.
Meine Freizeitaktivitäten
In meiner Freizeit habe ich versucht, die Insel ein wenig mit dem Bus zu erkunden. Es ist wie im Paradies – schöner Sandstrand, viel Sonne und das bisher klarste Meerwasser, das ich je gesehen habe. Ich war auch im Schildkrötenaquarium und habe im „La Maison du Coco“ alles rund um die Kokosnuss gelernt. Einmal habe ich eine Wanderung entlang der Küste von Vincendo gemacht - die Küste ist voller Vulkangestein. Danach ging es weiter ins Gebirge zu einem wunderschönen Wasserfall.
Alles zur Kokosnuss: La Maison du Coco
© Oliver Prinz
Wasserfälle im Gebirge: Cascade de Grand Galet
© Oliver Prinz
Man kann, glaube ich, rauslesen, dass es mir hier auf La Réunion sehr gut gefällt. Sonniges Wetter, nette, fröhliche Menschen, viel Grün und abwechslungsreiche Orte … Ich freue mich auf die weiteren Wochen hier und bin gespannt, was mich noch alles erwartet.
Nach Abschluss meiner Ausbildung als Tischler habe ich ein 5-monatiges Auslandspraktikum in Norwegen absolviert. Über die Mobilitätsberatung der HWK Oldenburg habe ich einen Praktikumsplatz bei einer Tischlerei in Bergen gefunden. Wohnen konnte ich glücklicher Weise bei einem Mitarbeiter, der mir ein Zimmer vermietet hat. Finanzielle Unterstützung habe ich durch das Förderprogramm Erasmus+ bekommen.
Und so ging es dann im September auf nach Norwegen. Der Betrieb hat mich vom ersten Tag an richtig gut aufgenommen. Natürlich war die Verständigung am Anfang etwas schwierig, aber das hat sich schnell gelegt. Die Mitarbeiter waren sehr nett und schnell recht gute Freunde.
Ich habe eigentlich durchweg positive Erfahrungen gemacht. Bereits nach kurzer Zeit hat man mir verantwortungsvolle Aufgaben übertragen und ich musste nicht nur kleine Dinge erledigen. Der Betrieb hat nicht so viel Platz, wie viele Betriebe in Deutschland. Trotzdem wurden große Aufträge mit einer Leichtigkeit fertiggestellt, da hätten in Deutschland einige das Handtuch geworfen. Ich habe auch festgestellt, dass die Norweger alles etwas gelassener sehen, wenn etwas nicht passt. Sie schreien nicht sofort rum, sondern versuchen alles ruhig zu lösen, auch wenn sie innerlich kochen. Das Arbeitsklima in der Firma war wie in einer großen Familie und da ich schon um 15 Uhr Feierabend hatte, konnte ich danach auch noch einiges erleben (z.B. Wandern, Fußball spielen und die Landschaft genießen).
Sprachliche Probleme gab es so nicht. Am Anfang hat man nicht so viel verstanden, wenn die Kollegen untereinander gesprochen haben. Aber mit der Zeit merkt man sich ein paar Wörter und erkennt, worüber sie sprechen. Mit Englisch hat man in Norwegen überhaupt keine Probleme, weder im Betrieb noch im Alltag.
In Bergen gibt es viele beeindruckende Sachen zu sehen und zu erleben. Man darf sich nur nicht vom Wetter in die Knie zwingen lassen. Man gewöhnt sich daran. Wenn man eine offene Person ist, die alleine losgeht und Leute anspricht findet man sehr schnell Kontakt. Ist man das nicht, hat man es schwerer, weil die Norweger eher verschlossen sind.
Das Auslandspraktikum hat meine Erwartungen erfüllt und noch ein klein wenig übertroffen. Es hat mir sehr viel gebracht – für meine berufliche Zukunft (ich habe viele neue Sachen gelernt und durfte diese auch selber anwenden und nicht nur zuschauen), für soziale Kontakte, für meine Sprachkenntnisse und auch für meine eigene Einstellung. Ich würde es auf jeden Fall wieder tun! Ich kann nur jedem Auszubildenden empfehlen, der die Chance hat, so etwas zu machen, es auch anzunehmen. Es ist definitiv eine Erfahrung, die sich lohnt und die man nicht bereut.
Im Rahmen meiner Ausbildung als Land- und Baumaschinenmechatroniker habe ich ein dreiwöchiges Auslandspraktikum in Vicenza / Italien gemacht. Mein Ausbildungsbetrieb hier in Deutschland hat mir das ermöglicht. Organisiert wurde alles über die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer. Die haben mir, zusammen mit einem italienischen Partner, einen Praktikumsbetrieb und eine Unterkunft besorgt sowie Fördergelder beantragt.
© Mathias Kupschus
In meinem Praktikumsbetrieb bin ich sehr nett aufgenommen worden. Die Verständigung war kein Problem. Mein Chef sprach Englisch, ansonsten fand die Kommunikation mit ein paar Brocken Italienisch, Händen und Füßen sowie einer Übersetzungs-App statt. Die Arbeiten im Betrieb entsprachen denen in meinem Betrieb zu Hause. Die Maschinen, die repariert oder gewartet werden mussten, waren eigentlich gleich, nur häufig andere Fabrikate (mehr italienisch). So konnte ich voll einbezogen werden und habe Aufträge eigenständig bearbeitet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Italiener alles etwas gelassener sehen. Ist der Auftrag heute nicht fertig, dann macht man sich keinen Stress, sondern erledigt es am nächsten Tag. Allerdings werden die Arbeiten nicht ganz so sorgfältig ausgeführt wie bei uns und es ist ein bisschen unordentlicher und weniger sauber. Daran stört sich aber niemand. Im Gegensatz zu meinem Betrieb in Deutschland gab es auch keine Hebebühne, so dass alle Arbeiten am Boden ausgeführt werden mussten. Da lernt man Dinge, die man vorher selbstverständlich fand, mehr zu schätzen.
In der Freizeit habe ich viel mit anderen Praktikanten unternommen. Natürlich durfte auch ein Ausflug nach Venedig nicht fehlen. Die Italiener sind sehr offen und nett und in der Stadt hat man sich absolut sicher gefühlt, auch wenn man alleine durch die Straßen gegangen ist.
Mir hat der Auslandsaufenthalt sehr gut gefallen und viel gebracht. Ich habe mal einen anderen Betrieb und deren Arbeitsweise kennengelernt und bin noch eigenständiger geworden. Ich kann nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit bekommt, ein Auslandspraktikum zu machen.
Im Im Rahmen meiner Ausbildung zum Tischler habe ich ein 3-wöchiges Praktikum in Vicenza, Italien absolviert. Organisiert wurde dieses durch die Handwerkskammer Oldenburg in Zusammenarbeit mit Eurocultura. Vicenza ist eine Stadt im Norden Italiens und liegt in der Nähe von Venedig und Verona.
Mein Praktikumsbetrieb war ein Familienbetrieb, in dem ich sehr herzlich aufgenommen wurde und die italienische Gastfreundschaft erleben durfte. Der offene Umgang beim gemeinsamen Mittagessen mit der Familie in den Pausen aber auch während der Arbeit hat mir einen Einblick in die Mentalität und Kultur der Italiener gewährt.
Eingesetzt wurde ich zum Beispiel beim Bau von Massivholzfenstern oder dem Bau von Küchen, aber auch bei der Restauration von Tischen, Stühlen und diversem anderem Mobiliar. Auf der Montage konnte ich mir einige Tricks abgucken, die für mich und mein Arbeiten hilfreich sind.
© Joel Suhlmann
Untergekommen bin ich zunächst bei einem „Gastvater“, mit dem es ein paar Schwierigkeiten gab, doch Eurocultura hat sich um einen raschen Wechsel bemüht, durch den ich bei einem Mann namens Enrico untergekommen bin, mit dem sich das Zusammenleben als problemlos und entspannt erwies. Doch häufige Gespräche oder gar Unternehmungen mit ihm kamen nicht vor, da ich meine Freizeit nutzte, um das Land und die Umgebung zu erkunden. Angesehen habe ich mir die Städte Verona, Venedig und natürlich Vicenza, die für mich sehr beeindruckend waren. Zu den Ausflügen gehörten Abstecher in Eiscafès, Restaurants, Bars, Clubs, Besichtigungen von Bergen, Museen sowie Bauwerken.
Das Auslandspraktikum war für mich eine schöne Erfahrung und große Bereicherung mit vielen besonderen Erlebnissen und Eindrücken. Meine Empfehlung ist es, dieses Praktikum unbedingt zu absolvieren, wenn man die Möglichkeit dazu hat, und sich selbst ein Bild von dem zu verschaffen, was das Arbeiten und leben im Ausland bedeutet.
© Christian Thon
Das Auslands Praktikum war eine der besten Erfahrungen in meinem Leben. Ich habe viel Neues gelernt, in meinem Beruf und auch Sprachlich.
Ich habe viele nette Leute kennengelernt mit denen ich außerhalb der Arbeitszeit viel unternommen habe.
In meinem Praktikumsbetrieb habe ich sehr viel Neues kennengelernt, z.B. neue Maschinen und ihre Bedienung. Die Leute in der Firma haben mich sofort sehr nett und herzlich aufgenommen, trotz der am Anfang kleinen sprachlichen Probleme. Ich hatte ein bisschen Angst vor der fremden Sprache, aber dadurch, dass man sie im Alltag ständig hört, habe ich Italienisch für die 4 Wochen Aufenthalt gut und schnell erlernen können und mich in den letzten 2 Wochen sogar recht gut verständigt. Die Gastfamilie, bei der ich gelebt habe, war auch sehr nett und hat mir viele Tipps zum Verhalten und für die Freizeitaktivitäten gegeben und mich auch generell sehr nett und freundlich aufgenommen und bei Fragen unterstützt.
Ich kann nur sagen, dass dies ein super Praktikum und wie schon erwähnt die beste Erfahrung in meinem Leben war und ich dies auch sofort nochmal tun würde und es nur jedem empfehlen kann.
Im Rahmen meiner Ausbildung zum Feinwerkmechaniker bei der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, habe ich ein 4 wöchiges Auslandspraktikum in Totnes, England gemacht. Unterstützt wurde dieses Praktikum durch das Erasmus+- Programm und die Handwerkskammer Oldenburg.
Im Juni 2016 begann das Praktikum mit der Anreise nach Totnes. Ich wurde dort sehr freundlich von meiner Gastmutter empfangen. In der Gastfamilie lebte ich auch mit 2 weiteren Gastschülern aus Italien und Spanien zusammen. Dadurch wurde es nie langweilig und wir konnten in unserer Freizeit viel unternehmen.
In der ersten Woche habe ich eine Sprachschule besucht ,welche nur 5 Minuten zu Fuß entfernt war. In dieser Woche konnte ich sehr viel lernen und ich habe gemerkt , das ich mit meinem Englisch Kenntnissen doch besser zurecht gekommen bin, als vorher gedacht. Außerdem habe ich in der Klasse viele neue Leute aus verschiedenen Ländern kennengelernt, mit denen ich jetzt noch Kontakt habe.
© Fynn Denker
In den darauf folgenden 3 Wochen habe ich dann bei der South Devon Railway gearbeitet, die sich mit der Restauration von alten Lokomotiven beschäftigen. Dort wurde ich von sehr freundlichen Mitarbeitern in Empfang genommen. Meine Hauptaufgabe war es in dieser Zeit, eine Hydraulikanlage zu entwerfen und dann anzufertigen. Ich bekam sehr viel Unterstützung und hatte mit den Mitarbeitern sehr viel Spaß. Ein besonderes Highlight war eine Probefahrt auf einer alten Lokomotive.
Fazit: Ich freue mich sehr, dass ich diese Chance genutzt habe, in meiner Ausbildung ein Auslandspraktikum zu machen. Ich habe in diesen 4 Wochen sehr viele interessante Leute und die Englische Mentalität kennengelernt. Außerdem konnte ich durch das tagtägliche Sprechen meine Englischkenntnisse deutlich verbessern. Ich kann ein Auslandspraktikum wirklich nur empfehlen.
Für mich waren die drei Wochen in Österreich eine sehr große Herausforderung, weil ich mit Beginn der Organisation fortlaufend mit Situationen konfrontiert wurde, denen ich vorher so noch nie begegnet war. Ich bin noch nie ganz alleine drei Wochen von Zuhause weg gewesen, war noch nie zuvor in Österreich, kannte niemanden in dem Ort oder in dem Betrieb indem ich die nächsten drei Wochen wohnen und arbeiten würde und da ich erst im ersten Lehrjahr bin, hatte ich auch noch nie zuvor mit anderen Köchen, geschweige denn in einer anderen Küche gearbeitet. Deswegen war ich sehr erleichtert, dass die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Oldenburg mir zu jeder Zeit zur Seite stand. Vor dem eigentlichen Aufenthalt in Österreich wurde mir bei sämtlichen organisatorischen Dingen geholfen. Als ich dann in Österreich war, hätte ich zu jeder Zeit bei Problemen in Deutschland anrufen können, um diese dann gemeinsam zu lösen.
Zum Glück musste ich darauf aber nicht zurück greifen, denn der Aufenthalt in Österreich verlief sehr gut.
© Sönke Rodyk
Der Betrieb in dem ich gearbeitet und gewohnt habe war das Aktivhotel Fortuna und ich wurde dort sehr herzlich aufgenommen. Ich habe mich mit allen Angestellen super verstanden und wurde von dem Beginn meines ersten Arbeitstages an voll in die Küchenarbeit miteinbezogen. Meine Küchenchefin hat mir ihre kompletten Unterlagen zur Verfügung gestellt und sie hat mit mir viele ihrer Rezepte gekocht und gebacken.
Nur von den Erfahrungen und Kenntnissen her die ich in dem Hotel Fortuna und bei der Arbeit gesammelt habe, würde ich schon sagen, dass sich das Praktikum gelohnt hat, aber ich hatte ja auch noch Freizeit.
Neben der Arbeit hab ich an meinen zwei freien Tagen pro Woche zusätzlich noch die Schönheit von dem Land Österreich und sehr viele interessante Leute aus verschiedenen Ländern kennen gelernt. Das nächste Skigebiet war ca. 500m von meinem Arbeitsplatz entfernt und als leidenschaftlicher Snowboarder habe ich jede freie Minute auf der Piste verbracht.
Abschließend kann ich nur sagen, dass mich das Praktikum nicht nur in meiner Ausbildung voran gebracht hat, sondern das ich in der Zeit in Österreich etwas fürs Leben gelernt habe und dass ich jedem Auszubildenen raten würde ein solches Auslandspraktikum während der Ausbildung zu machen.
Auch im Jahr 2016 ergab sich die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum in England zu absolvieren. Der Ablauf und die Planung wurden wie immer über die Handwerkskammer Oldenburg organisiert.
Im Oktober bin ich nach London geflogen. Dort habe ich eine Nacht im Hotel verbracht, um mir die Hauptstadt etwas anzugucken. Am nächsten Tag bin ich dann mit dem Bus nach Totnes gefahren, wo ich nach ca. 8 Stunden ankam. In Totnes angekommen wurde ich von meiner Gastmutter abgeholt.
Die erste Woche verbrachte ich in der Sprachschule Language in Totnes, wo ich meine Englischkenntnisse in den Bereichen Grammatik, Aussprache und Redewendungen verbessern konnte. Die darauffolgenden 3 Wochen verbrachte ich in meinem Praktikumsbetrieb. Dort habe ich mehrere Arbeitsschritte für das SMART CONE PROJEKT (ein Autospiel, das entwickelt wurde, um Profifahrer zu trainieren und deren Stärken und Schwächen zu analysieren.) kennengelernt. In der letzten Woche habe ich zusammen mit einem Studenten aus Spanien an einem Arduino-Projekt gearbeitet. Ich fand es sehr interessant einen Einblick in die Arbeitswelt zu bekommen. Ich war von der Offenheit, sowie der Gastfreundlichkeit sehr angetan.
© Philipp Wachtendorf
In meiner Freizeit war ich viel mit Freunden, die ich dort kennen gelernt habe, unterwegs. Wir waren unter anderem in wenigen von unzähligen Pubs in Totnes und an den Wochenenden in den Städten Torquay, Exeter und Plymouth. Des Weiteren habe ich mit einem Arbeitskollegen den Nationalpark Dartmoor besucht.
Mir hat der Aufenthalt sehr gefallen und kann es nur jedem empfehlen, dem die Möglichkeit geboten wird, diese zu nutzen. Denn neben den Englischkenntnissen lernt man auch viele neue Leute aus allen Teilen der Welt kennen. Vor allem diejenigen, deren Englisch noch ausbaufähig ist, sollten diese Chance nutzen. Denn die Fortschritte in dieser kurzen Zeit sind enorm.
Am Sonntag Abend kam ich in Vicenza an – einer wunderschönen, kleinen Stadt in Norditalien. Leicht erschöpft von der ersten ganz selbstständigen Flugreise und trotzdem aufgeregt auf das, was mich erwartete, stand ich in der Bahnhofshalle und wartete auf den Treffzeitpunkt mit Eurocultura (der hiesigen Organisation) und der Gastfamilie. Um 19 Uhr stand also ein kleines Grüppchen von internationalen Praktikumsanwärtern und Einwohnern Vicenzas in der Bahnhofshalle und Marta von Eurocultura teilte uns zu.
Ich wurde von meinem „Gastbruder“ Martino mit zügigen Schritten zur Wohnung geführt, in der ich die nächsten drei Wochen wohnen würde und mit dem ersten Schritt über die Schwelle war mir klar, dass ich mich hier wohl fühlen würde. Ich hatte das Glück in einer Altbauwohnung direkt im Zentrum der Stadt unter zu kommen. Von der Straße war das rege sonntägliche Treiben (In Italien sind die Straßen dann besonders voll, statt leergefegt) zu hören und meine „Gastmutter“ Patricia bereitete schon Pasta mit frischer Tomatensoße vor, welches tatsächlich unfassbar gut schmeckte. Martino und ich konnten uns sehr gut unterhalten, da wir beide ähnlich gut Englisch sprechen, während ich mit Patricia meistens über Hände und Füße kommunizieren musste, da sie genauso wenig Englisch, geschweige denn Deutsch, wie ich Italienisch spricht.
Überraschung - es geht nach Venedig
Am nächsten Morgen hatten alle deutschen Teilnehmer erst einmal eine Einführung bei Eurocultura in der uns allerhand organisatorische Dinge erklärt wurden und endlich verraten wurde wo wir arbeiten würden. Mich erwartete eine große Überraschung: Da der unerwartete Fall aufgetreten war, dass wir drei Schneiderauszubildende auf einmal waren und Vicenza nur zwei Schneidereien hat, hatte ich das große Los gezogen in einer Kostümschneiderei direkt in Venedig zu arbeiten. Mit dieser freudigen Nachricht entließ man mich dann in den freien Nachmittag, den ich für die erste Orientierung und Kontakte knüpfen nutze.
Am nächsten Tag begleitete mich Marta zum Vorstellungsgespräch in Venedig, bei dem ich einmal meine vier auswendig gelernten italienischen Sätze runter spulte, nett guckte und einmal durch den erstaunlich großen Betrieb geführt wurde. Am nächsten Tag sollte es anfangen: von 9-18 Uhr Arbeitszeit, eine große Pause. Schon saßen wir wieder in dem Zug zurück und ich war genau pünktlich zu der deutschen Stadtführung wieder in Vicenza. Wir wurden von einem historischen Gebäude zum nächsten geführt, das dauerte sehr lange, da einfach jedes Haus in der Altstadt historisch ist, aber war auch super interessant, da Giuseppe unser Guide selbst so begeistert von der römischen Stadtplanung und Palladios Architektur ist.
Dann kam auch schon das Ende unseres zweitägigen „Kurzurlaubs“ und ich musste am nächsten Morgen wieder um 6:30 Uhr aufstehen um pünktlich in Venedig zu sein. Und die ersten Tage waren entmutigend. Aufgrund einer kurz bevorstehenden Abgabe war die Werkstatt sehr gestresst und es machte den Eindruck, als wäre ich gerade eine zusätzliche Belastung. Um jede kleine Aufgabe musste ich bitten und das, ohne Sprachkenntnisse, auch so schnell wie möglich verstehen. Aber gestärkt vom Wochenende, dass ich mit meinem Gastbruder und seinen Freunden auf einem Konzert, einer anderen Deutschen, Ronja, in Padova und einer Gruppe von Teilnehmern auf den Sonntagsmärkten Vicenzas verbrachte, startete die nächste Woche deutlich positiver.
Ich durfte mittlerweile sogar Dinge machen, die tatsächlich einen Sinn hatten und wenn es 8 Stunden Knöpfe annähen war. Tatsächlich freute mich das dann und das positive an der monotonen Arbeit war, dass ich viel Zeit hatte um die Arbeitsweise in der Werkstatt, die sich sehr von meiner gewohnten unterscheidet, beobachten konnte. Immer wieder war ich überrascht und verblüfft, wie unterschiedlich man manche Dinge machen kann und zu einem gleichwertigen Ergebnis kommt. Häufig wird das in der Ausbildung vom Meister ja anders vermittelt. Auch in der zweiten Woche kämpfte ich immer wieder um die Aufmerksamkeit der Instructori, doch ich fühlte mich nicht mehr so unnütz.
La dolce vita
Das zweite Wochenende füllte ich mit der Suche nach dem besten Eis, der besten Pizza und dem schönsten Ort der Stadt, die allumfassend erfolgreich war. Ronja und ich waren mittlerweile ein gutes Expeditionsteam und lernten abends, in den vollen Gassen bei Livemusik und Aperol-Sprizz (wird rund um die Uhr, überall und von Jedem getrunken) viele internationale und italienische Jugendliche kennen.
In der dritten Woche bemerkte ich, dass ich mittlerweile fast fehlerlos verstand, was die Instructori mir erklärten, was mich sehr freute. Allerdings fehlte noch ein ganzes Stück, um mit mehr als nur „Si“ oder „No“ und „capico“ zu antworten. Auch der Stress in der Werkstatt hatte sich gelegt und so war die Stimmung einfach angenehmer.
Ab dem letzten Mittwoch flog die Zeit, die eh schon gerast war, nur so vorbei und promt saß ich, nach einer langen Abschiedsnacht, wieder im Flieger gen Hamburg.
In meiner Zeit habe ich das Leben einer fantastischen, italienischen Familie kennen gelernt, mir einen Mini-Sonnenbrand eingefangen, einen Betrieb von innen gesehen, der faszinierende Dinge herstellt und dabei gelernt, dass viele Wege nach Rom führen (vorsicht!witz!), eine Freundschaft geschlossen und am aller wichtigsten: gemerkt, wie wichtig es ist, selbst Initiative zu ergreifen. Wenn man alleine in der Fremde ist, hat man auch alleine die Verantwortung dafür, eine schöne Zeit zu haben und das Beste aus vielleicht anfänglich schwierigen Situationen raus zu holen. Die Wirkung eines Lächelns ist dabei nicht zu unterschätzen.
Wenn ich an die Zeit zurück denke, findet dieses auch direkt wieder auf meine Lippen zurück.
Im Rahmen meiner Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin habe ich am SINDBAD- Programm teilgenommen. Gefördert wird dies durch das ERASMUS+-Förderprogramm. Die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Oldenburg hat dabei alles Wichtige übernommen, wie zum Beispiel das Beantragen der Fördergelder oder die Kontaktaufnahme zu der aufnehmenden Einrichtung, und hat einen immer super unterstützt.
So startete im Juni 2016 die Reise nach Totnes, England. Zusammen mit einem Mitazubi, der ebenfalls dort ein Auslandspraktikum machte, kam ich schließlich nach einer langen Reise abends in der kleinen Stadt in der englischen Grafschaft Devon an. Ich wurde dann an der Bushaltestelle von meiner Gastmutter in Empfang genommen. Meine Gastmutter war eine sehr sympathische und offene Frau, die alleine in einer kleinen, liebevolle eingerichteten Wohnung lebte. Auch mein Zimmer hat mir gleich gefallen, sodass ich mich in den vier Wochen dort immer wohl gefühlt habe.
Sprachschule und Betriebspraktikum
In der ersten Woche in Totnes habe ich eine Sprachschule in Totnes besucht. Dort hat es mir gut gefallen und der Unterricht hat richtig Spaß gemacht. Super war auch, dass man dort viele neue Leute aus allen Teilen der Welt kennengelernt hat, mit denen man dann auch in den nächsten Wochen immer etwas unternommen hat.
Die restlichen drei Wochen habe ich dann ein Praktikum in einem Betrieb in Totnes gemacht, der meerestechnische Messinstrumente herstellt. Die Firma war sehr modern und alle Mitarbeiter haben mich sehr freundlich aufgenommen. Auch wenn man mal etwas nicht auf Anhieb verstanden hat, wurde einem doch geduldig erklärt und geholfen. Ich habe zwar viele „Praktikantentätigkeiten“, wie zum Beispiel Werkstücke waschen, trocknen und entgraten, erledigt, aber ich durfte auch ab und zu selbstständig an der CNC-Fräs- und Drehmaschine arbeiten. Also hat mir auch meine Zeit im Gastbetrieb gut gefallen.
Das Leben in Totnes
In meiner Freizeit habe ich oft mit anderen Schülern der Sprachschule etwas unternommen. Die Sprachschule selbst hat auch an den Wochenenden immer Unternehmungen geplant, an denen man für wenig Geld teilnehmen konnte. So haben wir das Tintagel- Schloss an der wunderschönen Küste Cornwalls und Stonehenge samt Salisbury besucht. Selbstständig haben wir einen Trip nach Dartmoor, dem nahegelegenen Nationalpark, geplant. Dort gab es wilde Dartmoor-Ponys, Rinder, Schafe und wunderschöne Natur zu erleben. Mit dem Bus konnte man leicht die nahegelegene Küstenstadt Torquay erreichen, die einen tollen Hafen und eine etwas größere Innenstadt zu bieten hatte. Auch die Nachbarstadt Dartington war einen Besuch wert. Ansonsten konnte man auch immer in Totnes selbst schöne Orte zum Entspannen finden oder dort die vielen kleinen Shops erkunden. Auch in der Woche plante die Schule Freizeitangebote, so habe ich jede Woche an einem Back-Club teilgenommen, wo man nicht nur leckere Scones, Brownies und Co backte, sondern auch immer mit Leuten in Kontakt kam.
Während meines Aufenthaltes merkte ich, wie langsam meine alten Englisch-Kenntnisse aufgefrischt wurden und man im Umgang mit Muttersprachlern immer neue Redewendungen kennenlernte. So war die Sprachbarriere nur selten ein Problem und wenn, konnte es schnell durch ein Handylexikon gelöst werden. Totnes und England haben mir gut gefallen, alle Leute denen man begegnet ist, waren freundlich und sehr hilfsbereit. Obwohl ich mich zum Schluss auf mein Zuhause, meine Familie und Freunde freute, so war man doch auch ein bisschen traurig, gehen zu müssen, da Totnes eine tolle Stadt ist und man so viele liebe Menschen aus aller Welt kennengelernt hat.
Es war eine tolle Erfahrung, selbständig zu reisen, sich zurecht zu finden, in einem anderen Betrieb zu arbeiten und so gut wie jeden Tag neue Menschen kennen zu lernen. Ich würde jederzeit wieder diese Reise starten und ich empfehle jedem, der die Möglichkeit dazu hat, diese Chance zu ergreifen. Ich bin froh, dass mein Betrieb mir diese Reise ermöglicht hat und dass die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer und auch die Sprachschule vor Ort in Totnes so gut unterstützt hat.
Im Rahmen meiner Ausbildung als Tischlerin habe ich ein 4-wöchiges Praktikum in Totnes, GB gemacht. Unterstützt wurde das Ganze von der Handwerkskammer Oldenburg und dem Erasmus+-Programm. Totnes ist eine kleine Stadt südlich in England. Gewohnt habe ich bei einer tollen Gastfamilie die mich sofort integriert hat und viel mit mir unternommen hat.
Die erste Woche war ich in der Language school of Totnes. Hier lernt man viele liebe Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kennen. Es ist super interessant zu sehen wie unterschiedlich die Kulturen sind. Es werden "Schulausflüge" angeboten, welche man mitmachen kann aber nicht muss. Am ersten Tag wird einem die Stadt gezeigt. Alle Mitarbeiter der Schule sind sehr hilfsbereit und haben immer ein offenes Ohr. Zudem kriegt man einen Studentenausweis mit dem man sich im Fitnessstudio anmelden kann.
Die anderen 3 Wochen habe ich in einer Tischlerei gearbeitet. Wir haben eine Küche gebaut. Das war sehr interessant für mich, da wir so etwas in meinem Betrieb Zuhause nicht herstellen. Auch hier hatte ich nur nette Kollegen und viel Spaß beim arbeiten. Ich habe viele neue Sachen und viele neue Tricks gelernt. Im großen und ganzen konnte ich keine großen Unterschiede von Deutschland und England feststellen. Nur meine Arbeitszeiten von 10-18 Uhr waren gewöhnungsbedürftig.
Ich kann es nur jedem empfehlen ein Auslandspraktikum in Totnes zu machen. Die Stadt und Umgebung ist wunderschön und es gibt viel zu sehen.