Gutes tun und dabei sparen

Einerseits werden täglich etliche Tonnen Lebensmittel vernichtet, obwohl sie noch verzehrfähig sind. Andererseits herrscht bei vielen Menschen Mangel. Mit dieser Thematik kam Sabine Meier im vergangenen Jahr in Berührung. „Eine Frau hat mir von ihrem Schicksal berichtet. Sie holt sich als Bedürftige Lebensmittel von der Tafel“, berichtet die Inhaberin von Meiers Backstube. Daraufhin erkundigte sich die Unternehmerin bei dem gemeinnützigen Verein, der überschüssige, qualitativ einwandfreie Lebensmittel an sozial Benachteiligte verteilt.

Aus der Information ist mittlerweile eine Kooperation geworden. Seit Dezember holt die Tafel von montags bis freitags den Kuchen vom Vortag ab, der in den beiden Nordenhamer Filialen nicht verkauft werden konnte. „Wir sind auf Spenden angewiesen und das Angebot von Meiers Backstube hilft uns sehr“, sagt Dorette Wittje. Die Organisatorin der Nordenhamer Tafel koordiniert die Spenden von gut 30 Unternehmen, zumeist Supermärkte, für die Ausgabestellen in Nordenham, Butjadingen, Stadland und Brake. 550 Haushalte beziehungsweise 1250 Personen profitieren von der Arbeit der 35 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer – und das seit über 15 Jahren.

Für die beiden Stadtfilialen von Meiers Backstube in Nordenham läuft die Kooperation gut an. In den weiteren drei Filialen der Wesermarsch-Bäckerei bleibt es vorerst dabei, dass ein Entsorgungsunternehmen die Überschüsse in 240-Liter-Tonnen abholt. „Die Gebühr liegt mittlerweile bei 20 Euro pro Tonne“, sagt Sabine Meier. Es handelt sich also um eine Win-win-Situation: Kuchen für Bezieher von staatlichen Sozialleistungen und Einsparungen für den Betrieb. Wobei für Sabine Meier die Unterstützung im Vordergrund steht: „Wenn man helfen kann, sollte man es tun.“ Und wenn die Zusammenarbeit mit der Tafel gut läuft, ist eine Ausdehnung auf alle Filialen denkbar.