Immense Ausmaße der Zerstörung: Ein Eindruck aus Bad Neuenahr.
© Dieter Meyer

Große Hilfsbereitschaft und Solidarität

Nach der Flutkatastrophe hilft das Handwerk mit Know-how, Gerät, Manpower und Geld. Zwei Beispiele aus Oldenburg und Cloppenburg.

Enorme Hilfsbereitschaft: Die Oldenburger Innungen für Elektro sowie für Sanitär- und Heizungstechnik werden zusammen beim Wiederaufbau von Bad Neuenahr-Ahrweiler helfen. Stolze 50 Personen haben sich schon bereiterklärt, in das Gebiet der Hochwasser-Katastrophe zu fahren. Geplant ist derzeit, mit handwerklichem Fachwissen vom 13. bis 17. September mit 25 Monteurfahrzeugen samt Ausstattung das Thema Haustechnik voranzutreiben.

Mit dem örtlichen SHK-Obermeister ist geklärt worden, wie der große Hilfseinsatz vonstattengehen könnte. „Koordiniertes Vorgehen ist jetzt das Wichtigste“, sagt Erhard Lamberti, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Oldenburg. Dieter Meyer, Obermeister der Elektro-Innung Oldenburg, war genau wie andere Innungsmitglieder schon in der Region und erzählt: „Die Schäden dort – das haben alle Bilder in den Zeitungen nicht darstellen können. Elektrotechnisch ist einiges zu früh und auch falsch in Betrieb genommen worden.“

Wer die Aktion der Innungen finanziell unterstützen möchte, kann sich an die Kreishandwerkerschaft Oldenburg wenden. Der Fachhandel hat Material zugesagt.

Auch aus Cloppenburg kommt eine riesige Solidarität: Das Cloppenburger Elektro-Handwerk war mit einem 17-köpfigen Team in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten. Zudem haben Kfz- sowie Friseur- und Kosmetikinnung Cloppenburg Geld gespendet.

Was Martin Schumacher und die weiteren Elektrohandwerker vor Ort gesehen haben, waren immense Ausmaße. Der stellvertretende Obermeister berichtet beispielsweise von Schäden an Werkstätten, Maschinen, Material, Fuhrpark oder Geschäftsräumen der Betriebe vor Ort.

Schumacher: „Wir haben Material, Werkzeug und Manpower gepackt, um in den Krisengebieten unsere Hilfe nicht nur anzubieten, sondern auch mit anzupacken. Viele Großhändler spendeten uns Ausrüstung und Material, wir geben unser Bestes dazu - unser Handwerk!“

In der Zeit vor Ort hat das Team viele Eindrücke gewonnen und konnte sich ein eigenes Bild über die verheerenden Auswirkungen der Katastrophe machen.

Schumacher blickt zurück: „Es war ein Wochenende mit sehr vielen Eindrücken. Wir haben unheimlich dankbare Menschen kennengelernt. Und eine wahnsinnige Solidarität. Es gab immer was zum Essen und Trinken, von Menschen die einen Bulli gepackt haben, mehrere hundert Kilometer gefahren sind um dort die Helfer zu unterstützen. Oder von den Flutopfern selber. Dieses Wochenende regt zum Nachdenken an. Man wird relativ schnell geerdet. Was ist in unserem Leben wichtig und was ist WIRKLICH WICHTIG?! Wir hatten eine unheimliche tolle Stimmung in unserem Team.“

Haben vor Ort wertvolle Hilfe geleistet: Mitglieder der Elektroinnung Cloppenburg.
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