Obermeister Ümit Akbulut (li.) und Friseurin Elvane Ramoci (re.) haben mit fast 20 weiteren Kollegen rund 50 Geflüchtete glücklich gemacht.
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Friseur-Innung mit besonderer Ukraine-Hilfe

In Delmenhorst haben neun Betriebe Geflüchteten kostenlos die Haare geschnitten. Für Obermeister Ümit Akbulut war es eine emotionale Aktion.

Das Ergebnis hat allen Freude gebracht: Aus neun Betrieben haben 20 Friseure rund 50 Ukrainerinnen und Ukrainern die Haare geschnitten. Kostenlos. „Die Aktion war als Geste gedacht. Und dann ist das Ganze richtig emotional geworden“, sagt Ümit Akbulut. Der Obermeister der Friseur-Innung Delmenhorst/Oldenburg-Land hat dankbare Menschen erlebt. „Darunter waren Beamte, Unternehmerinnen und eine Ärztin – Leute, die sich was aufgebaut hatten und jetzt nichts mehr haben.“

In kurzer Zeit hatte die Innung diese besondere Art der Hilfe organisiert. Geschnitten wurde an einem Montag in zwei Salons. Dort gab es jeweils eine Person, die Russisch sprechen konnte. Ansonsten klappte die Verständigung aber auch mit Übersetzungshilfe aus dem Smartphone oder auf Englisch. „Selbst ein Kopfnicken oder Lächeln kann eine Form von Sprache sein“, meinte Akbulut. Unter den Gästen waren zumeist Mütter mit Kindern. Die Friseure haben herausgehört, dass niemand so recht weiß, wie es weitergeht. Somit sei das Kennenlernen und der Kontakt zu den Deutschen sehr wertvoll gewesen.