Geballte Handwerkspower auf der Bühne: Die Handwerkskammer ehrte ihre neuen Meisterinnen und Meister.
© Hauke-Christian Dittrich

Handwerk feiert 532 neue Meister

Wirtschaftsminister Olaf Lies und Kammerpräsident Eckhard Stein gratulieren der neuen Generation von Führungskräften und Ausbildern. Rund 1.500 Gäste sind in der großen EWE Arena dabei.

erstellt am 5. April 2025

Oldenburg. Zum großen Finale stehen sie alle auf der Bühne. Schals werden geschwenkt, Konfetti wirbelt durch die Luft und über die Lautsprecher ertönt stimmungsvoll das Lied „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen. Es ist dieser besondere Moment, den die Meisterinnen und Meister so sehr herbeigesehnt haben. Die Handwerkskammer Oldenburg hat alle eingeladen, die in den vergangenen zwölf Monaten ihre Prüfung vor den Meisterprüfungskommissionen abgelegt und bestanden haben.

„Wir freuen uns sehr, Glückwünsche an 532 neue Meisterinnen und Meister zu überbringen. Mit einer zentralen Veranstaltung haben wir einen guten Rahmen dafür. Das persönliche Überreichen der Meisterbriefe ist ein herausragender Moment“, sagte Eckhard Stein an diesem Samstag in der großen EWE Arena. Bei einer Podiumsdiskussion bekräftigte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in Richtung Meisterinnen und Meister: „Sie werden dafür sorgen, dass es in unserem Land vorangeht. Ich freue mich, dass so viele junge Menschen anpacken und gestalten wollen.“

Olaf Lies griff die Bedeutung des Ehrenamts und der Kammern im Handwerk auf. „Es ist immer klug, die Kompetenz dort zu lassen, wo sie sowieso schon vorhanden ist.“ Zu aktuellen handwerkspolitischen Themen sagte er unter anderem: „Wir streben eine gemeinsame Linie an, den Mittelstand bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Und natürlich geht es auch darum, das Handwerk mizudenken.“

Zuvor hatte Präsident Stein in seiner Eröffnungsrede die Zuversicht, mit der das Handwerk nach vorne blicken kann, in den Mittelpunkt gestellt. „Handwerkerinnen und Handwerker haben einen inneren Antrieb, Herausforderungen anzunehmen und konstruktive Lösungen zu suchen. Trotz der vielen aktuellen Herausforderungen hat das Handwerk beste Perspektiven.“ Das liegt, so Stein, an der hohen Nachfrage, an der fortschreitenden Digitalisierung oder auch an Nachhaltigkeitstrends. Und er zitierte das Leitmotiv aus der aktuellen Handwerkskampagne: „Wir können alles, was kommt.“

Festlich gekleidet und sichtbar stolz kamen die Meisterinnen und Meister nach und nach auf die Bühne. Kammerpräsident Stein und Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, überreichten die Meisterbriefe für die Gruppen aus 19 unterschiedlichen Gewerken. Präsident Stein betonte: „Für mich steht das Handwerk für genau das, was wir in dieser Zeit so dringend benötigen: Traditionsbewusstsein und Wandlungsfähigkeit, Unternehmergeist und Verantwortungsbereitschaft, Bodenständigkeit und Weltoffenheit, Mut und – wie gesagt – Zuversicht.“

An der Podiumsdiskussion nahm Friederike Mönnig teil. Die Maler- und Lackierermeisterin aus Vechta hat ihre Prüfung im Jahr 2014 erfolgreich abgelegt. Sie sagte: „Für mich war der Meistertitel das Erreichen eines lang gesetzten Ziels. Ich habe dadurch die Möglichkeit bekommen, mich noch besser mit meinem Lehrberuf auseinander zu setzen. Vor allem die Vertiefung der Theorie in Ergänzung zur praktischen Lehre hat mich ankommen lassen.“ Heute, so berichtete die 32-Jährige, leitet sie einen Betrieb und engagiert sich im Meisterprüfungsausschuss und als Obermeisterin der Maler- und Lackierer-Innung Vechta ehrenamtlich für das Handwerk.

Hauptgeschäftsführer Henke bezifferte die Gästezahl der Meisterfeier auf 1.500 – darunter Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Vertreterinnen und Vertreter aus den Innungen, aus anderen Kammern, von den Agenturen für Arbeit, Kolping, Kirche, Bildungsträgern, Wirtschaftsförderungen und Medien. „Großen Anteil am Erfolg unserer Meisterinnen und Meister haben auch die Ausbilderinnen und Ausbilder sowie die Mitglieder der Prüfungsausschüsse. Sie sind zentrale Bausteine für die Stärke der höheren beruflichen Bildung“, so Henke.