Oldenburg. Trotz einer anspruchsvollen wirtschaftlichen Situation haben die Handwerksbetriebe im Oldenburger Land im Jahr 2023 mehr Ausbildungsplätze als im Jahr zuvor vergeben. Kai Vensler, Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung bei der Handwerkskammer Oldenburg, sieht bei der Betrachtung der vorliegenden Zahlen eine hoffnungsvolle Tendenz. „Um die Leistungsfähigkeit des Handwerks für die Zukunft sicherzustellen, müssen wir den Nachwuchs gewinnen und fördern.“

Insgesamt hat die Handwerkskammer 2.528 neu eingetragene Lehrverhältnisse erfasst. „Das sind exakt 100 Verträge mehr als noch 2022“, berichtet Vensler. Damit steht unter dem Strich ein Plus von 4,1 Prozent. Bemerkenswert hat sich der Ausbildungsberuf „Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima“ entwickelt. Er verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus von 42 Ausbildungsverträgen (jetzt 278). Auch der Ausbildungsberuf „Kraftfahrzeugmechatroniker“ legt zu: 40 abgeschlossene Verträge mehr erhöhten die Summe auf 357 Verträge in diesem Bereich.

Zinserhöhungen und Unsicherheiten auf dem Markt machten vor allem dem Bausektor zu schaffen. „Diese Faktoren werfen Fragen über die kommende wirtschaftliche Entwicklung auf. Die Ausbildungszahlen bei den Maurern verzeichnen jedenfalls einen Rückgang von 29 im Vergleich zum Vorjahr (jetzt 101)“, so Vensler. Gegen den Trend der vergangenen Jahre hat sich die Bilanz bei den Bäckern dargestellt. „Haben im Vorjahr 13 Frauen und Männer eine Ausbildung begonnen, so waren es nun 23“, freut sich der Geschäftsbereichsleiter.

Alles in allem bleibt die Ausbildung im Handwerk ein wichtiges Thema. Kai Vensler sagt: „Wir bringen die Berufsorientierung an Schulen weiter voran. Die Projekte ‘#einfachmachen – Berufsorientierung geht auch digital!‘ und ‘ViP – Vorbereitet ins Praktikum‘ werden dazu beitragen. Es ist notwendig, dass wir jungen Menschen die Vielfalt und Perspektiven im Handwerk näherbringen.“