Freude über die Urkunde (von links): Heiko Henke (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg), Andrea Suhl, Lothar Koopmann, Martin Frangen (alle drei Geschäftsführer von Elektro Koopmann), Nachhaltigkeitsmanager David Preuß und Irene Lammers (Vizepräsidentin der Handwerkskammer Oldenburg).
Foto: Torsten Heidemann
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit
Drei Handwerksbetriebe aus Cloppenburg, Ahlhorn und Rastede erhalten eine Urkunde. Damit werden ihre Aktivitäten, nachhaltig zu wirtschaften, von der Handwerkskammer bestätigt.
erstellt am 22. August 2024
Oldenburg. Die Handwerkskammer Oldenburg hat die Nachhaltigkeitsziele von drei Betrieben anerkannt. Elektro Koopmann (Cloppenburg), Werner Brüning (Ahlhorn) und Neuhaus (Rastede) tragen nun die Kennzeichnung „Handwerk als Partner der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“. Kammerpräsident Eckhard Stein lobte den Prozess der Zertifizierung bei den Urkundenübergaben: „Es wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass ein nachhaltiger Betrieb nicht nur die Ökologie, sondern auch das nachhaltige Wirtschaften und soziale Aspekte im Blick haben sollte.“
Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, ergänzte. „Nachhaltigkeit wird im Handwerk täglich gelebt. Das Handwerk leistet als Multiplikator, Pionier oder als Problemlöser und Umsetzer vor Ort wichtige Beiträge für eine nachhaltige Entwicklung. Durch die traditionelle Weitergabe von Wissen in Verbindung mit hoher Anpassungs- und Innovationsfähigkeit bieten sich für das Handwerk viele Möglichkeiten, Nachhaltigkeit umzusetzen.“
Die niedersächsischen Handwerkskammern begleiten die Betriebe auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Bei Interesse können die Betriebsberater der Kammern kontaktiert werden. Diese unterstützen dann bei dem Bewerbungsverfahren. Sie reichen auch den Nachweis für die erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen zusammen mit einer Stellungnahme bei der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen ein. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der niedersächsischen Handwerkskammern entscheidet über die Bewerbung. Der Betrieb erhält dann das Siegel für eine Dauer von fünf Jahren.
Michael Sandmann aus der Beratungsstelle für Innovation und Technologie bei der Handwerkskammer Oldenburg hat die nun ausgezeichneten Betriebe bei der Zertifizierung begleitet.
Elektro Koopmann GmbH in Cloppenburg: Die Geschäftsführung in Persona von Lothar Koopmann, Martin Frangen und Andrea Suhl machte deutlich, dass Elektro Koopmann als Unternehmen in der Energie- und Elektrotechnik maßgeblich an der Energiewende beteiligt ist. „Für uns ist das Thema Nachhaltigkeit entsprechend nah. Gleichzeitig können wir damit Vorreiter und Vorbild sein“, ergänzte der Nachhaltigkeitsmanager des Unternehmens, David Preuß.
Eine beeindruckende technische Innovation steht auf dem Betriebsgelände: Koopmann hat eine Netzstation überwiegend aus Holz entwickelt. Damit können pro Stück mehrere Tonnen CO2, die bei der herkömmlichen Beton-Produktion anfallen, eingespart werden.
Elektro Koopmann ging bei der Bewerbung auch ausführlich auf die Mitarbeiter ein: „Sie sind unser höchstes Gut. Sie zu schützen, ihr Wohlbefinden zu stärken und Möglichkeiten für eine ausgewogene Work-Life-Balance zu bieten, gehört zu unseren wichtigsten Prioritäten.“
Neuhaus GmbH in Rastede: Die in der Region fest verwurzelte Tischlerei Neuhaus GmbH, die bereits seit vier Generationen besteht, verfolgt das ehrgeizige Ziel, ressourcenschonende Prozesse, wie die Wiederverwendung und das Recycling von alten Fenstern und Türen sowie den Einsatz umweltschonender Wasserlacke, zu entwickeln.
Auch in puncto Klimaschutz setzt die Tischlerei Maßstäbe: Durch die Nutzung von Photovoltaikanlagen und modernster Dämmtechnik wird der Energieverbrauch minimiert und Restholz effizient verwertet.
Für Geschäftsführer Jochen Quathamer spielt auch die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Im gesamten Betrieb kommen digital unterstützte Prozesse zum Einsatz, wie beispielsweise automatische Türschließsysteme, die den Wärmeverlust in der Produktionshalle verhindern.
Besonderen Wert legt die Tischlerei zudem auf den sozialen Zusammenhalt und die Förderung der Mitarbeitenden. Nachwuchskräfte profitieren von regelmäßigen Schulungen und haben im Rahmen des EU-Förderprogramms Erasmus+ die Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu sammeln.
Spedition und Nutzfahrzeugwerkstatt Werner Brüning GmbH in Ahlhorn: Die Werner Brüning GmbH trägt aktiv zur Nachhaltigkeit bei, indem sie nicht nur effiziente Transportlösungen und ressourcenschonende Betriebsabläufe umsetzt, wie etwa das Sammeln und Wiederverwenden von Regenwasser durch eine spezielle Aufbereitungsanlage. Darüber hinaus unterstreicht das Unternehmen sein Engagement durch zahlreiche Zertifizierungen im Bereich Umweltmanagement und Qualitätssicherung.
„Der Zukunfts-Check war uns wichtig, weil wir das Potenzial sehen, durch Nachhaltigkeit unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir sehen uns in der Verantwortung, nachhaltig und ressourcenschonend zu agieren“, so Michael Hanje, Geschäftsführer der Werner Brüning GmbH.
Besonders bemerkenswert ist das Engagement für die Integration ausländischer Mitarbeitender, die mit Sprachbarrieren zu kämpfen haben. Ebenso stehen Sozialräume für Berufskraftfahrer auf dem Gelände zur Verfügung.
Geschäftsführer der Tischlerei Neuhaus GmbH Robert Schwarze (Dritter von links) bekam das Siegel für Nachhaltigkeit vom Präsidenten der Handwerkskammer Oldenburg Eckhard Stein überreicht. Bei der Überreichung der Urkunde waren ebenfalls (von links) Hauptgeschäftsführer der Kammer Heiko Henke, Michael Sandmann, Beratungsstelle für Innovation und Technologie sowie der Betriebsleiter Sören Aden und Geschäftsführer Jochen Quathamer anwesend.
Foto: Julia Stier
Die Handwerkammer Oldenburg (von links) mit ihrem Hauptgeschäftsführer Heiko Henke, Michael Sandmann, Beratungsstelle für Innovation und Technologie sowie Kammerpräsident Eckhard Stein überreichte an die Werner Brüning GmbH, weiter von links Stefan Annutsch, Serviceleiter, Michael Hanje, Geschäftsführer des Unternehmens und Hannes Engl, Kfz-Meister, das Nachhaltigkeitssiegel.
Foto: Julia Stier