Oldenburg. Sie kommen aus Damme, Westerstede, Garrel und noch einmal Damme: Das Handwerk im Oldenburger Land hat seine besten Nachwuchstalente geehrt. Während einer Feierstunde wurden die Preisträger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks 2022 im Saal der Handwerkskammer Oldenburg ausgezeichnet. Die Preisverleihung nahmen Präsident Eckhard Stein und Hauptgeschäftsführer Heiko Henke vor. „Bei 3.000 Teilnehmern bundesweit ist es eine enorme Leistung, sich für die Finalrunde zu qualifizieren und dort einen Platz unter den besten Drei zu schaffen“, stellte Präsident Stein den Erfolg heraus.

Ganz nach oben, auf den ersten Platz deutschlandweit in ihrem Beruf, schaffte es Sabrina Hasel. Die Fahrzeuglackiererin ist 23 Jahre alt und hat ihre Ausbildung bei Enneking Autolackiertechnik in Damme absolviert. Sie beschrieb den Wettbewerb als ein tolles Erlebnis. „Es ist schon cool, Leute zu treffen, die sich genauso sehr wie man selbst für diese Arbeit interessieren“, sagte sie. Im Finale, das der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz in Köln organisiert hatte, lackierte und beschriftete sie eine Fahrzeugtür und eine Werbetafel. Zudem zeigte sie bei der Lackierung eines Carshapes (Spritzmusterblech) ihre Fähigkeiten. Am Ende gewann Sabrina Hasel vor der Landessiegerin aus Sachsen und dem Besten aus Bayern. „Einen großen Anteil hatte auch Matthias Miethke“, lobte die 23-Jährige ihren Lehrgangsleiter im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Oldenburg.

Dritte Plätze erreichten drei Männer: Fabian Diekmann kommt ebenfalls aus Damme. Er wurde bei der Franz Holthaus Elektro GmbH in Lohne zum Elektroniker für Automatisierungstechnik ausgebildet. „Für mich beginnt in 2024 die Meisterschule“, verriet er bei der Feierstunde. Dann kehrt er an den Ort des Bundesentscheides zurück. Sein Finale, bei dem er den Bronzerang erreichte, fand nämlich im Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (BFE) in Oldenburg statt.

Brian Wessels aus Westerstede, der bei Thorsten Schipper in Bad Zwischenahn Fliesen-, Platten-  und Mosaikleger gelernt hat sowie Tom Oltmanns, der seine Ausbildung zum Metallbauer in der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau bei A+T Nutzfahrzeuge GmbH in Garrel absolviert hat, konnten leider nicht an der Feierstunde teilnehmen.

Zum 71. Mal hatten sich die Besten der Besten im bundesweiten Wettbewerbs des Handwerks gemessen. Ab diesem Jahr wird der Wettbewerb unter dem Namen „Deutsche Meisterschaft im Handwerk“ firmieren und jeweils um Beruf oder Region oder international „German Craft Skills“ ergänzt werden. In immer mehr Gewerken gibt es Nationalteams, die an den Euroskills oder Worldskills teilnehmen.

Kammerpräsident Stein freut sich über das bundesweit gute Ergebnis: „Wir sind unglaublich stolz auf unsere regionalen Talente. Diese herausragenden Leistungen zeugen von viel Herzblut und Begeisterung der jungen Menschen. Sie haben den richtigen Weg eingeschlagen und leben jeden Tag ihre persönliche Berufung.“ Der Präsident lädt alle diesjährigen Schulabgänger ein, sich mit einer Ausbildung im Handwerk zu befassen: „Das Handwerk ist nachhaltig und arbeitet an den Zukunftschancen wie Klimaschutz und Digitalisierung aktiv und entscheidend mit. Bei uns heißt es: Everyday for Future“, so Stein.