Oldenburg. Als Anlagenmechaniker und als Holzingenieur haben sie den Bundeskanzler und den Bundeswirtschaftsminister getroffen: Cehan San aus Rastede und Florian Schön aus Oldenburg waren als Gastredner eingeladen, während der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München zu sprechen. Ihre Schnittmengen: Nachhaltigkeit und „Zukunft Handwerk“. Letzteres war auch der Titel für alle Fachvorträge auf der Messe.

Florian Schön, Designer und Unternehmer von claus+claus, sprach über die Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft im Möbelbereich. Schön hatte claus+claus gegründet, um aktiv Kreislaufwirtschaft im Möbelbereich umzusetzen und präsentierte seine Erfahrungen und Erkenntnisse im Bereich der Digitalisierung als Chance für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hatte den Unternehmer zur Konferenz eingeladen. Gemeinsam mit Dr. Alexandra Pehlken, Expertin für Kreislaufwirtschaft vom Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Bremen, präsentierten die beiden wertvolle Einblicke und Best Practices für Handwerksbetriebe.

„Die Digitalisierung bietet Handwerksbetrieben enorme Möglichkeiten, ihre Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen“, sagte Schön. „Mit claus+claus haben wir gezeigt, dass eine nachhaltige Produktion im Möbelbereich möglich ist. Nun möchten wir unsere Geschäftsprozesse weiter digitalisieren, um noch effizienter und nachhaltiger arbeiten zu können.“

Bei einer weiteren Diskussionsrunde trat Cehan San auf. Der Installateur- und Heizungsbauermeister beschrieb die konsequente Umsetzung der Wärmepumpentechnologie in seinem Betrieb. „Wir handeln klimabewusst und zukunftsorientiert – damit unsere Kinder noch lange etwas von dieser Welt haben“, sagte der Inhaber von San Haustechnik. Im Vorfeld der IHM hatte er dem ZDF ein Interview gegeben. Anlass: Bundeskanzler Olaf Scholz hatte seinen Besuch am Messestand von Cehan San angekündigt. Die Ausstrahlung erfolgte am Abend – ein Millionenpublikum sah den Kanzler beim Handwerk.

Cehan San erklärte Kanzler Scholz, dass Wärmepumpen zu oft lange Lieferzeiten haben. „Wir wollen die Ziele umsetzen und auch die Kunden sind sehr klimabewusst“, sagte San. Scholz griff das Thema auf und ergänzte: „Wir ermutigen alle Akteure der Lieferkette, Investitionsentscheidungen zu treffen, damit es genug Angebot für die Nachfrage gibt. Und dann wird es auch billiger.“

Auch über die deutsche Grenze hinweg ist San engagiert. Über die Stichworte „Lieferketten und Digitalisierung“ unterhielt er sich ebenfalls mit Vertreterinnen des Europäischen Parlaments.