© Angelis & Partner

Nach Brand: St.-Bartholomäuskirche wird aktuell instand gesetzt

In der St.-Bartholomäuskirche in Golzwarden hat es 2019 gebrannt. Die alten Dachbalken aus Eichenholz, aus dem Jahr 1450, haben das Feuer aber erstaunlich gut überstanden. Sie sind mit einer schwarzen, verkohlten Schicht überzogen, können aber dennoch teilweise erhalten werden. Sie werden bei der Sanierung der Kirche mit einem Granulat abgestrahlt, das nur die beschädigte Holzschicht entfernt. Diese Arbeiten übernimmt die Fima Artus aus Jaderberg, die zudem auch für die Schutzvorkehrungen für die historische Decke und Empore verantwortlich zeichnet.

Diplom-Ingenieurin Lieve Runge vom Architekturbüro Angelis und Partner betreut mit ihren Kollegen die Sanierung der Kirche. Sie ist nicht überrascht, dass der aus dem Jahr 1450 stammende Dachstuhl über dem Kirchenschiff nicht komplett abgerissen werden muss, was den dicken Eichenbalken zu verdanken ist. „Eichenholz ist sehr tragfähig“, erklärt die Expertin. Aktuell wird die verkohlte Schicht auf den Balken mit einem speziellen technischen Gerät abgeschoben. Anschließend wird die feine Rußschicht mit einem Granulat abgestrahlt. Stärker beschädigt ist das Dach über dem Chorraum der Kirche. Dort war der Brand ausgebrochen. „Die Balken sind dort eineinhalb bis zwei Zentimeter tief verkohlt“, berichtet Lieve Runge. Statiker haben an dieser Stelle die Tragfähigkeit des Daches geprüft und können diese hier nicht mehr gewährleisten. Aus diesem Grund werden an dieser Stelle neue Dachbalken verbaut – wieder aus Eichenholz. Während der Dacharbeiten ist die Kirchendecke von innen mit einer Folie abgeklebt. „So kann im Innenraum kein Schaden entstehen“, erklärt Pastor Dirk Jährig.

Im Anschluss werden dann die Zimmer- und Dacharbeiten von Firma Wiggers aus Varel ausgeführt. Im Innenraum sei alles entfernt worden, was beweglich ist. Die Kunstgegenstände und die Einrichtung sind in einer Lagerhalle untergebracht. Auch die berühmte Orgel wurde ausgebaut. 1697/1698 hatte Arp Schnitger die Orgel seiner Heimatkirche saniert und sie auf die Westempore umgesetzt. Sie wird nach der Kirchensanierung wieder in die Kirche zurückkehren, nachdem sie gereinigt und die Pfeifen ausgetauscht wurden. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit dem Brand zu tun“, so der Pastor.

© Angelis & Partner