Eine 200 Quadratmeter große Werkstatt in der Innenstadt: Eckhard Stein, Linda Rosenkranz, Nicholas Claaßen und Jürgen Krogmann (v.li.) bei Piano-Rosenkranz.
© Julia Stier

In Verbundenheit mit der Stadt

Das Handwerk ist traditionell ein besonders eng mit den Städten verbundener Wirtschaftsbereich. Ein gutes Beispiel: Piano-Rosenkranz in Oldenburg.

Klaviere und Flügel brauchen Fläche, im Handel und in der Werkstatt. Nicholas Claaßen, einer der beiden Geschäftsführer bei Piano-Rosenkranz in Oldenburg, hat auf drei Etagen insgesamt 500 Quadratmeter zur Verfügung, davon 200 Quadratmeter ausschließlich für die Werkstatt. „Dass die Etage im 2.OG eine Werkstatt ist, wissen die Wenigsten“, erläuterte der Klavier- und Cembalobauermeister bei einem Gespräch, zu dem er Linda Rosenkranz, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Kammerpräsident Eckhard Stein begrüßte.

Kurzer Rückblick: 1924 wurde die Firma gegründet; im Jahr 1953 zog Sie in die Innenstadt. Emil Rosenkranz hatte sich in der Region einen Namen als Klavierbauer und Fachmann für den „guten Ton“ gemacht. Seine Tochter Linda Rosenkranz übernahm die Geschäftsführung 1973 – als erste Klavier- und Cembalobauermeisterin Deutschlands. Sie baute das Pianohaus zu seiner heutigen Größe aus. 2013 übernahmen Ulrich Punke und Nicholas Claaßen die Geschäftsführung und setzen seitdem den Fokus des Pianohauses verstärkt auf Klavierbauhandwerk mit großer Werkstatt und Außendienst.

Heute, in dem Jahr des 100-jährigen Bestehens der Firma, stehen neben den alltäglichen unternehmerischen Themen auch Fragen der Stadtentwicklung auf der Agenda. „Innenstädte und Ortsteilzentren sind noch immer ein wichtiger Standort zahlreicher Handwerksbetriebe aus den verschiedensten Gewerken“, machte Präsident Stein deutlich. „Die vor Ort ansässigen Unternehmer wünschen den Erhalt dieser Standorte, um auch für die Zukunft die Nähe zu ihren Kunden sichern zu können.“

Oberbürgermeister Krogmann ist froh über jeden Handwerksbetrieb, der Kunden für die Stadt anzieht. Er nahm den dringlichsten Wunsch von Nicholas Claaßen auf, eine problemfreie Zufahrt zur Firma am Waffenplatz für Kunden und die Mitarbeitenden zu haben. „Wir haben auch darüber gesprochen, dass Oldenburg ein musikalischer Standort ist“, sagte Claaßen. Vielleicht ließe sich in dieser Hinsicht noch mehr Verbundenheit zwischen Stadt und Handwerk herstellen.