Handschlag und Übergabe der Obermeisterkette: Stephan Siemens (li.) wurde von der Handwerkskammer ausgezeichnet und wünschte dem Obermeister der neuen Bäcker-Innung Oldenburger Land, Jörg Ripken, alles Gute.
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Bäckerinnungen schließen sich zusammen

Die Bäcker-Innung Oldenburger Münsterland und die Bäcker-Innung Oldenburger Land haben sich einstimmig zur neuen Bäcker-Innung Oldenburger Land mit Sitz bei der Kreishandwerkerschaft (KH) Ammerland zusammengeschlossen. Die KH ist Trägerin einer Lehrbäckerei mit überregionalem Einzugsgebiet in Bad Zwischenahn/Rostrup. In den Räumlichkeiten der BÄKO Weser-Ems Mitte in Oldenburg wurde Bäckermeister Jörg Ripken aus Augustfehn einstimmig zum Obermeister gewählt.

Die bisherigen Obermeister Stephan Siemens aus Wilhelmshaven und Andreas Knappe aus Emstek haben zuvor unter Begleitung des Landesinnungsverbandes und des früheren BKV Nord Geschäftsführers Heinz Essel in mehreren Gesprächen die Innungsfusion rückwirkend zum 1. Januar 2023 vorbereitet. Die Innungen folgen damit dem langjährigen Strukturwandel im Bäckerhandwerk. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Oldenburg halbiert, wenngleich viele Betriebe auch deutlich größer geworden sind. „Aber gerade auch die kleineren Betriebe haben wir dabei genauso im Blick“, so Stephan Siemens und Landesinnungsmeister Dietmar Baalk gleichlautend.

Die Betriebe im Bäckerhandwerk verändern sich und die Herausforderungen für diese, so dass sich die Bäckerinnungen anpassen müssen. „Von besonderer Bedeutung sei auch die Kampagnenfähigkeit der Betriebe und ihrer Innung“, sagte Siemens. Aufgrund der hohen Energiepreise konnte sich das Bäckerhandwerk nicht nur bei der Landesregierung in Hannover Gehör verschaffen. Für die Innungen und deren Zukunft als Interessenvertretung für das Handwerk sei dies enorm wichtig, so Siemens weiter.

Ein besonderer Dank ging von Andreas Knappe an die Kreishandwerkerschaft Cloppenburg, die in Niedersachsen zu den großen und leistungsstarken Kreishandwerkerschaften zählt. Die dortige Betreuung sei stets bestens für die Betriebe gewesen ist. Ausschlaggebend für den Wechsel zur Kreishandwerkerschaft Ammerland sei die dortige Lehrbäckerei gewesen, die sich im Kontext geringerer Ausbildungszahlen ebenso neu aufstellen wird. Daher würden sich auch die Prüfungsausschüsse beider Innungen zusammenschließen, um den geringeren Ausbildungszahlen Rechnung zu tragen, so Knappe.

In getrennten Sitzungen haben die Bäckerinnungen Oldenburger Münsterland und Oldenburger Land zunächst die Fusion zur neuen Bäcker-Innung Oldenburger Land beschlossen. Danach wurde die neue Innung in einer gemeinsamen Sitzung konstituiert, an der zahlreiche Gäste teilnahmen, so auch Präsident Eckhard Stein von der Handwerkskammer Oldenburg und Landesinnungsmeister Dietmar Baalk, der zugleich auch Aufsichtsratsvorsitzender der BÄKO Weser-Ems Mitte ist.

Dietmar Baalk ging auf die Belieferung mit Rohstoffen durch die BÄKO an die Betriebe ein, die in der Rechtsform einer Genossenschaft geführt wird und daher alle Betriebe auch weiterhin von Klein bis Groß ohne Unterschied beliefern wird.

Als neuer Obermeister der neuen Bäcker-Innung Oldenburger Land wurde Bäckermeister Jörg Ripken aus Augustfehn einstimmig gewählt. In seiner ersten Ansprache an die Kolleginnen und Kollegen wies Ripken auf die Bedeutung hin, die junge Generation in den Betrieben mit in die Innungsarbeit einzubeziehen. Hier soll Bäcker- und Lehrwerkmeister Lars Meißner aus der Lehrbäckerei, 25 Jahre jung, die nächste Generation zielgerichtet ansprechen und einbeziehen.

Kammerpräsident Eckhard Stein würdigte die langjährigen Verdienste von Stephan Siemens, der sich als Obermeister, als Meisterbeisitzer in Prüfungsausschüssen der Ausbildungsberufe Bäcker und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Bäckerei/Konditorei und in Vorständen von Kreishandwerkerschaften um das Handwerk und die Berufsausbildung verdient gemacht hat. Das langjährige und besondere Engagement von Stephan Siemens verdiene daher auch eine Auszeichnung mit dem Ehrenmeisterbrief des Oldenburgischen Handwerk, so Eckhard Stein.

Um alle Betriebe in der Region ansprechen zu können, so Obermeister Jörg Ripken, will die neue Innung regionale Veranstaltungen der bisherigen Innungen fortführen und einen engen Kontakt zu den Betrieben mit Versammlungen vor Ort und mit einer direkten Kommunikation halten.