Unternehmensgründer Nils Alberts (li.) und der Innovationsberater der Handwerkskammer, Kay Lutz Pakula.
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Autark leben auf vier Rädern

Im Rahmen einer Innovationstour hat sich Alberts-Allradtechnik präsentiert. Das Neerstedter Unternehmen repariert Allrad-Fernreisemobile und baut einzigartige Expeditionsmobile und Rallye-Lkws. Ein Bericht der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg.

Bei jedem fertiggestellten Fahrzeug vom Team um Nils Alberts handelt es sich um innovative High-End-Fahrzeuge, da kaum ein Bauteil dieser imposanten Einzelstücke „von der Stange“ ist. Jedes Expeditionsfahrzeug wird individuell nach den Wünschen der Kunden angefertigt. Eine 3D-Animation veranschaulicht den künftigen Besitzern, worauf sie sich freuen dürfen.

Jeder Auftraggeber kann bei der Planung sein beabsichtigtes Vorhaben mit dem Expeditionsfahrzeug schildern, sodass dieses entsprechend der Wünsche und Bedürfnisse ausgestattet werden kann. Die Basis eines Expeditionsfahrzeugs ist häufig ein gebrauchtes Fahrzeug, zum Beispiel ein ausgedientes Löschfahrzeug der Feuerwehr, welches aufbereitet wird und dann als Grundgerüst für den Aufbau dient.

Der Aufbau eines Fahrzeugs ist ein sogenannter Kofferausbau und vergleichbar mit einem modernen Niedrigenergiehaus. Nils Alberts und sein Team perfektionierten den Fahrzeugbau mittlerweile energetisch sowie elektronisch so, dass lediglich die Körpertemperatur eines Menschen ausreicht, um den Innenraum des Expeditionsfahrzeugs zu erwärmen. Durch eine zusätzliche eingebaute Wasseraufbereitungs- und Photovoltaikanlage ist es sogar möglich, bei null Grad Celsius Außentemperatur bis zu fünf Wochen autark zu leben.

Die Idee zu solchen „Alleskönnern“ kam Nils Alberts vor einigen Jahren. Damals fuhr er mit seinem VW Bulli zum Surfen an verschiedene Küsten und blieb dabei regelmäßig mit seinem Auto im Sand stecken. Nun können seine Kunden mit den innovativen High-End-Fahrzeugen sogar sicher eine Wüste durchqueren oder Alaska erkunden. Sehr beeindruckt zeigten sich Martin Lüschen, Fördermittel- und Gründungsberater der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg und Kay Lutz Pakula, Innovationsberater der Handwerkskammer Oldenburg.

Nils Alberts erläuterte bei dem Besuch, dass die Fertigung eines solchen Fahrzeugs bis zu einem Jahr dauert. Obwohl die Fertigungshalle des Unternehmens mit sechs Produktionsplätzen ausgestattet ist, ist die Nachfrage nach den Expeditionsmobilen so groß, dass das gesamte Team mit der Fertigstellung der Fahrzeuge vollständig ausgelastet ist und die Auftragsbücher bereits bis 2025 gefüllt sind.